Chinesische Joint Venture der Autoindustrier

Für den Herbst haben sich in China eine Reihe neuer Joint Venture Projekte in der Autoindustrie gegründet. Trotz Ankündigung der chinesischen Regierung von 2020 an stufenweise die Regelungen für sogenannte „Wholly Owned“ Produktionen in China zu lockern, ist es weiterhin in vielen Bereichen der chinesischen Autoindustrie interessant Joint Ventures zu gründen.

Hier ein Überblick der Projekte die in diesem Herbst an den Start gegangen sind.

Aiways steigt bei Jiangling Motors ein

Das chinesische Elektroauto Start-up Aiways ist als Mehrheitsgesellschafter bei dem Joint Venture Jiangling Motors eingetreten. Bisher wurde dieses von Changan Auto und JMCG getrieben. Im August wurde offiziell der neue Joint Venture Vertrag unterzeichnet und zudem das Stammkapital des Joint Ventures auf 2 Mrd. RMB (umgerechnet rund 250 Millionen Euro) erhöht. Aiways hält ab sofort 50% der Anteile an Jiangling Motors und die Geschäftstätigkeit von Jiangling wird um den Bereich Produktion und Vertrieb von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben erweitert. Damit sichert Aiways seine Produktionskapazitäten und damit den Einfluss auf Herstellung und Vertrieb seines Elektro SUV U5 ab. Gerüchte zu dieser Übernahme von Anteilen beim rein chinesischen Joint Venture JMC durch Aiways kursierten schon seit einiger Zeit, nur gab es bisher dazu keine offziellen Bestätigungen.

VW, JAC, FAW und Star Charge gründen CAMS

Volkswagen China, der chinesische Autohersteller JAC, die FAW Group und Star Charge, ein Unternehmen für Ladeinfrastruktur in China gründen CAMS – ein Gemeinschaftsunternehmen zum Ausbau der Ladeinfrastruktur in China. Dabei soll sich die CAMS New Energy Technology Co., Ltd. auf den Bereich der Entwicklung von Schnellladestationen konzentrieren, bei der sich Elektroautos zukünftig mit Kapazitäten bis zu 450kWh pro Stunde laden lassen. An dem Joint Venture sind Volkswagen, die FAW Group und Star Charge zu je 30% beteiligt, JAC hält einen Anteil von 10%.

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FAW und Elektroauto Start-up Bordrin

Sehr aktiv ist die FAW-Group, die nun neben ihrer wesentlichen Beteiligung an BYTON nun auch mit dem Elektroauto Start-up Bordrin ein Joint Venture gegründet hat. Ziel des Joint Venture ist es insbesondere im Bereich Forschung und Entwicklung tätig zu sein und dabei Komponenten für Elektroautos und gleichermaßen für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zu entwickeln. Bordrin entspringt dem chinesischen Zulieferunternehmen COTECH, dass sich auf die Entwicklung von Chassis Systemen spezialisiert hat und eine Reihe nahmhafter chinesischer wie auch ausländischer Automobilhersteller beliefert.

Toyota gründet mit FAW und GAC ein Joint Venture

Toyota und die beiden staatlichen Autokonzerne FAW und GAC haben ein Joint Venture zur Entwicklung von elektrischen Antrieben gegründet. Ziel ist es sich neben vollelektrischen Antrieben sich auch auf Antriebe mit Brennstoffzellen Technologie zu konzentrieren, um die Ergebnisse dieser Entwicklungen zukünftig gemeinsam nutzen zu können. Toyota unternimmt damit deutliche Anstrengungen, um sich im staatlich geförderten Bereich der Forschung und Entwicklung von Elektrofahrzeugen auf dem größten Automarkt der Welt weiter zu etablieren.

Changan und Ford gründen Forschungsinstitut

Auch bei den langjährigen Partnern Ford und Changan möchte man zukünftig auf die staatlichen Förderungen in Bezug auf Forschung und Entwicklung von Elektroantrieben nicht verzichten und hat aus diesem Grunde ein neues Joint Venture aus der Taufe gehoben. Mit dem neuen Changan-Ford-Institut sollen insbesondere die Bedürfnisse zukünftiger chinesischer Käuferschichten erforscht werden um so in den Prozess der Entwicklung neuer speziell vollelektrischer Modelle des Joint Venture einfließen zu können.

Evergrande Group gründet Joint Venture

Der chinesische Immobilienriese verstärkt seine Aktivitäten im Bereich Elektromobilität. Die Tochtergesellschaft Evergrande New Energy Automotive Group hat ein Joint Venture mit fünf internationalen Automobilzuliefer-Unternehmen gegründet. Dabei sind die deutsche FEV Group und die deutsche EDAG Engineering sowie der Längswellenhersteller IFA. Vervollständigt wird das Quintett durch die österreichische AVL und den kanadischen Magna Konzern. Ziel des Joint Venture ist, dass die Evergrande Group eigene Elektroautos im chinesischen Markt platzieren möchte und sich mit Hilfe des neuen Joint Venture erhebliches Know How an Bord holt. Geplant sind bei Evergrande in den nächste Jahre bis zu 15 Elektroauto Modelle im chinesischen Markt zu platzieren. Nach der Pleite mit Faraday Future scheint die Evergrande Group nun ihr Glück im Bereich der Elektromobilität selber in die Hand nehmen zu wollen.

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Geely steigt bei Volocopter ein

Das Li Shufu ein umtriebiger Geschäftsmann ist, hat er ja in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen. Der neueste Coup, Geely steigt beim deutschen Flugtaxi Start-up Volocopter ein. War Geely bereits 2017 beim amerikanischen Start-up Terrafugia als Investor eingestiegen, so scheint es Li Shufu mit der neuen Art der Fortbewegung ernst zu meinen. Insgesamt 50 Millionen Euro hat die Geely Group nun in Volocopter investiert und zeitgleich angekündigt mit Volocopter ein Joint Venture zur Entwicklung sogenannter Urban Air Mobility-Lösung zu gründen.

Der Streetscooter goes China

Es ging schon durch die Presse, die Deutsche Post und der chinesische Automobilhersteller Chery haben ein Memorandum of Understanding (MoU) unterzeichnet, um ein Joint Venture für die Streetscooter Idee in China aufzubauen. Beide Seiten sehen große Potentiale in China, was auch insbesondere für die defizitäre Tochter der Deutschen Post ein echter Durchbruch wäre. Kommt der Streetscooter in Deutschland weiterhin nicht so richtig in die Gänge, so könnte der elektrische Klein-Lieferwagen in China durchaus eine Erfolgsgeschichte werden. Die staatlichen Anforderungen in China bieten dafür ideale Voraussetzungen gerade den Transport auf der sogenannten letzten Meile der Paketdienste zukünftig mit der Streetscooter Idee zu praktizieren.

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