Hatten wir erst kürzlich darüber berichtet, dass Faraday Future mit der Presale Phase seines elektrischen High-End SUVs FF91 beginnt überschlagen sich nun die Ereignisse. Das EV Startup Faraday Future hat ein Schiedsverfahren in Hongkong eingleitet, um die Zusammenarbeit mit Evergrande Health Industry Group (Evergrande Group) zu beenden. Die gesamte Geschichte scheint ziemlich verworren, da der CEO und Gründer Jia Yueting von Faraday Futures im Rahmen eines Schiedsverfahrens das Geschäft kippen möchte, da die Evergrande Goup seinen vereinbarten Zahlungsverpflichtungen nicht nachgekommen sein soll. Das dahinter stehende Konstrukt ist mehr als kompliziert und es sollten insgesamt 2 Milliarden US Dollar in ein Joint Venture Names Smart King investiert werden, das sich im Besitz der FF Top Holding als Muttergesellschaft von Faraday Future befindet.
Die Evergrande Group will nun Ihrerseits alle nötigen Schritte einleiten, um die eigenen Interessen und jene seiner Anteilseigner zu schützen. Evergrande beschuldigt Jia Yueting nun, das gemeinsame chinesische Joint Venture manipuliert zu haben. Die Geschichte entwickelt sich gerade zu einem Wirtschaftskrimi ersten Grades. Es wird zudem berichtet, dass Faraday Future Chef Jia Yueting dem gemeinsamen Joint Venture kein Mitspracherecht beim Start-up eingeräumt haben soll. Allerdings sollen die 800 Millionen US-Dollar die von der Evergrande Group an das Joint Venture gezahlt wurden, bereits verbraucht sein. Das Geld sei laut Insiderkreisen bereits mehrheitlich in den Umbau der von Faraday Future angemieteten Fabrik im kalifornischen Hanford geflossen sein.
Es ist nun vollkommen unklar, wie es finanziell mit Faraday Future weitergehen wird. Ziemlich sicher ist, dass sich die gerade erst veröffentlichten Pläne des Start-up zum Bau einer Produktionsanlage im südchinesischen Guangzhou erheblich verzögern dürften. Damit wird die Markteinführung des FF91 Ende diesen Jahres wohl kaum durchführbar sein. Geschweige denn die für die Presale Phase geplante Auslieferung des FF91 ab dem zweitem Halbjahr 2019.