Eigentlich hätten die offiziellen Ferien des chinesischen Neujahrs auch in der chinesischen Autoindustrie am 31.01. enden sollen, doch dieses Jahr ist alles anders. Das Coronavirus zieht auch bei den chinesischen Automobilherstellern seine Kreise. Nachdem bereits die chinesische Regierung die Ferien offiziell um 2 Tage bis zum 02.02. verlängert hatte, wurden nun alle chinesischen Autohersteller inoffiziell durch die jeweiligen Provinzregierungen aufgefordert, ihre Produktionen noch mindestens bis zum 10. Februar ruhen zu lassen.
Unternehmen deren Sitz sich im Epizentrum der Krise in Wuhan befindet, wurden darüber hinaus offiziell verpflichtet die Produktion bis mindestens 14. Februar ruhen zu lassen. Davon betroffen sind alle Joint Ventures von Dongfeng wie Honda, Nissan, PSA oder Renault. Die Provinzregierung in Hubei wird darüber hinaus weitere Maßnahmen ergreifen, sollte bis zu diesem Datum keine Entspannung der Lage in Sicht sein. Was bedeuten könnte, dass die genannten Hersteller noch deutlich länger Ihre Produktion in Hubei ruhen lassen müssten und es deshalb zu erheblichen Umsatzeinbußen kommen könnte.
Betroffen von der Situation sind natürlich auch alle anderen Autohersteller in China. Die Aufforderungen außerhalb der Provinz Hubei gelten zwar als inoffiziell, es kann sich aber kein Hersteller diesen Maßnahmen widersetzen. Besonders hart trifft es dabei Tesla, dass gerade erst vor wenigen Wochen mit der Massenproduktion in der neuen Gigafactory 3 in Shanghai für das Model 3 gestartet war. So beschreibt der CFO Zachary Kirkhorn von Tesla die Situation auch als, dass die lokale Regierung in Shanghai die Schließung der Gigafactory 3 vorschreibt und dadurch Produktionsausfälle von mindestens 10 Tagen nun entstehen könnten.
Da die Lage bezüglich der Ausbreitung des Coronavirus weiterhin unübersichtlich ist, darf man die Vermutung äußern das der Vorfall auch zu erheblichen Einbußen in der chinesischen Automobilindustrie führen wird. Wie dies die chinesischen Elektroauto Start-up Unternehmen wie NIO, Xpeng oder WM Motors verkraften werden bleibt abzuwarten.