Elektroauto NIO ES8

Das Elektroauto Start-up NIO streicht bis Ende September mindestens 1200 Stellen und verringert seine Mitarbeiterzahl auf dann noch rund 7500 Mitarbeiter. Die Stellen werden allesamt in China gestrichen und es soll in erster Linie Jobs in der Verwaltung betreffen, die NIO mit dieser Aktion weg rationalisieren will. Insgesamt deuten die Stellenstreichungen auf Optimierungsbedarf in der Finanzplanung bei NIO hin. War das Unternehmen in den letzten 12 Monaten auch personell noch stark gewachsen, so wird nun durch den CEO von NIO, Li Bin, massiv auf die Bremse getreten.

In einer internen Email hatte Li Bin die Stellenkürzungen damit begründet, dass die Personalanpassungen bei NIO im Rahmen von Bemühungen erfolgen, die Kosten stärker zu kontrollieren, die Effizienz des Unternehmens deutlich zu verbessern und somit die Ressourcen auf das Kerngeschäft zu konzentrieren. Hintergrund der Maßnahmen wird aber vermutlich auch der momentan schwächelnde Absatz bei NIO sein. Hatte das chinesische Elektroauto Start-up im Juni noch 1340 Einheiten ausgeliefert, so sank die Zahl der Auslieferungen im Juli auf 837 Fahrzeuge. Besonders stark betroffen vom Absatzrückgang ist der NIO ES8, der im Juli gerade noch mit einer Stückzahl von 164 Fahrzeugen zur Auslieferung kam. Insgesamt hat NIO in den ersten sieben Monaten in diesem Jahr 8379 Fahrzeuge ausgeliefert.

Zudem scheint bei NIO der Markt für das Flaggschiff ES8 nun schwieriger zu werden. Das Gros der Kunden kauft zwischenzeitlich den kleineren und günstigeren ES6. NIO selbst begründet den Rückgang im Absatz des ES8 insbesondere damit, dass durch den freiwilligen Rückruf von 4.803 ES8 die Batteriefertigungskapazitäten mit der Tauschaktion zu Produktions- und Lieferengpässen geführt hätten. Allerdings ist der Kreis potentieller NIO Kunden augenscheinlich eher zurückhaltender. Also ein weiteres Indiz für die insgesamt schwache Autokonjunktur in China, die nun auch im Segment der Elektroautos Spuren hinterlässt.

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Chinesische Technologiebörse Star Market

In der chinesischen Presse fand sich NIO zudem in den letzten Tagen häufiger. Das Unternehmen denkt über einen Rückzug von der New Yorker Börse nach und will sich an der neuen chinesischen Technologiebörse Star Market listen lassen. Am 22. Juli war der neue chinesischen Konkurrent der Nasdaq mit Sitz in Shanghai an den Markt gegangen. Die neue Technologiebörse ist letztendlich ein weiterer Schritt der chinesischen Regierung sich vom amerikanischen Einfluß zu lösen. Ob die Gedankenspiele bei NIO freiwillig sind, sei dahingestellt. Der chinesische Staat hat auf jeden Fall ein großes Interesse daran, dass die wichtigen chinesischen Technologie Player wieder zurück nach China kommen.

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