Der ehemalige CEO und Co-Founder von BYTON Carsten Breitfeld wird neuer Chef von Faraday Future. Das im kalifornischen Gardena ansässige Unternehmen war in der Vergangenheit durch viel Chaos und Spekulationen speziell rund um den Gründer Jia Yueting aufgefallen. Dabei standen im Mittelpunkt bei Faraday Future insbesondere die Auseinandersetzungen mit einem Investor und die Finanzlage von Gründer Jia Yueting.
Inwieweit Carsten Breitfeld in der Lage sein wird das Start-up Faraday Future wieder in die Spur zu bringen bleibt abzuwarten. Insgesamt scheint aber der Druck des neuen Investors Birch Lake Associates so groß gewesen zu sein, dass Jia Yueting sich aus der vordersten Ebene der operativen Führung des Unternehmens zurück zieht und zukünftig nur noch als CPO (Chief Product Officer) tätig sein wird. Zudem hat Jia Yueting angekündigt einen Fond zu gründen, um aufgelaufene (private?) Schulden so schnell wie möglich zurück zuzahlen und damit den zukünftigen Weg für Faraday Future uneingeschränkt zu sichern.
Es gibt auf jeden Fall einiges zu tun bei Faraday Future und um insbesondere die bereits seit längerem angekündigte Rollout Phase des Elektroauto Flaggschiff FF91 in die Gänge zu bringen. War doch die Presale Phase für den FF91 bereits vollmundig in 2018 angekündigt worden. Wurde dann auf das Jahr 2019 wegen der Auseinandersetzung mit der Evergrande Group verschoben und nun stehen die Zeichen eher in Richtung 2020. Von dem im Jahr 2015 erworbenen und mit rund 900 Hektar großen Grundstück für den Bau einer Produktion, hat sich das Unternehmen bereits getrennt. Das Grundstück lag nördlich von Las Vegas im Bundesstaat Nevada und sollte für die geplante Produktion des FF91 von Faraday Future in den USA zum Einsatz kommen. Die Produktion soll in den USA in dem ehemaligen Pirelli Werk in Hanford, Kalifornien nun stattfinden.
Carsten Breitfeld möchte augenscheinlich sämtliche Höhen und Tiefen der chinesischen Start-up Kultur miterleben dürfen. Nach seinem ausscheiden bei BYTON kam die Ankündigung das er als CEO bei dem chinesischen Elektroauto Start-up ICONIQ Motors einsteigen werde. Da diese Nachricht auch erst im April diesen Jahres die Runde machte, kommt der Turnaround zu Faraday Futures nun doch einigermaßen überraschend. Allerdings zu zutrauen ist es Carsten Breitfeld, dass er den Laden bei Faraday Future auf Vordermann bringen kann und dem Unternehmen die notwendige Stabilität gibt. Kann man nur hoffen, dass die finanziellen Eskapaden von Jia Yueting tatsächlich mit der Berufung von Carsten Breitfeld als CEO ein Ende bei Faraday Futures finden werden und das Start-up endlich mit Taten von sich Reden macht.