Rückläufiger Autoabsatz in China

Im sechzehnten Monat in Folge ist in China der Absatz von PKWs im Rückwärtsgang. Auch im Oktober gab es für viele Autohersteller in China nur negative Signale und rückläufige Umsätze. Allerdings haben sich im Oktober einige wenige Hersteller mit positiven Absatzzahlen zurück in der Erfolgsspur gemeldet. Wir geben hier einen Überblick:

SAIC Motor

Chinas größter Autohersteller musste im Oktober einen Absatzrückgang zum Vergleichzeitraum des Vorjahres von knapp 10% hinnehmen. Dabei war extrem betroffen das Joint Venture mit General Motors und den Marken Buick und Cadillac. Alleine bei SAIC-GM gab es mit 25% weniger verkauften Fahrzeugen einen massiven Absatzrückgang. Auch das mit Volkswagen bestehende Joint Venture ist weiterhin im Minus. Nach -5,8% im September folgte im Oktober ein Absatzminus von 6,4% bei den Fahrzeugverkäufen. Einzig die unter der SAIC Motor Group laufenden Eigenmarken Roewe und MG konnten im Oktober mit 0,86% einen leichten Zuwachs zum Vorjahr verzeichnen.

Dongfeng

Bei Dongfeng haben sich die Absatzzahlen uneinheitlich entwickelt. Ist Dongfeng mit seinen japanischen Joint Ventures noch durchaus erfolgreich, so stehen die beiden französischen Joint Ventures wohl kurz vor der Abwicklung. Das Dongfeng Joint Venture mit Renault musste einen Absatzrückgang im Oktober von 52% hinnehmen und hat nun mit rund 1300 verkauften Fahrzeugen in China faktisch keine Existenzberechtigung mehr. Um das andere Joint Venture mit PSA sieht es nicht besser aus. Mit 47% Absatzrückgang im Oktober und nur noch knapp 10.000 verkauften PKWs im gesamten chinesischen Markt, sieht es düster für PSA aus. Das Joint Venture zwischen PSA und Dongfeng hatte ja erst vor kurzem eine Marktoffensive angekündigt. Man darf gespannt sein, ob sich diese bei den aktuellen Marktgegebenheiten tatsächlich umsetzen lässt.

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Bei seinen Eigenmarken konnten die Dongfeng Motor Group hingegen kräftig und gegen den Trend zulegen. So konnte die Dongfeng Passenger Vehicle Group um knapp 40% beim Absatz im Oktober zulegen. Auch eine Erfolgsgeschichte ist weiterhin das Joint Venture mit Nissan. Die Limousine Nissan Sylphy hat sich zum Verkaufsschlager entwickelt und streitet sich jeden Monat um die Spitzenposition mit dem VW Lavida.

GAC Group

Die GAC Group kämpft ebenfalls mit den uneinheitlichen Bedingungen in China und musste insbesondere und im Gegensatz zu anderen Herstellern bei den Eigenmarken wie Trumpchi oder Gonow deutlich Federn lassen. Auch das Joint Venture mit Honda hat im Oktober starke Verluste hinnehmen müssen. Bei Honda gibt es in China ja eine ähnliche Situation wie bei Volkswagen. Honda ist mit zwei Joint Ventures vertreten und bietet sogar teilweise gleiche Modelle nur unter anderem Namen an. Der zweite Joint Venture Partner von Honda ist übrigends Dongfeng.

Besser läuft es hingegen bei der GAC Group mit den Joint Ventures mit Toyota und Mitsubishi. Dabei konnte man alleine von der Limousine Toyota Levin in den ersten 10 Monaten mehr als 180.000 Fahrzeuge absetzen.

Changan

Der in Peking und Chongqing ansässige Autohersteller hat im Oktober einen leichten Zuwachs verzeichnen können, wobei bei Changan insbesondere Eigenmarken zulegen konnten. Die bestehenden Joint Ventures mit Ford und Mazda mussten hingegen im Oktober deutlich Rückgänge hinnehmen. Die gesamte politische Diskussion in China lässt insbesondere bei potentiellen Käufern von amerikanischen Marken mehr Zurückhaltung verspühren. Ähnlich wie bei SAIC ist auch insbesondere bei Changan das Joint Venture mit Ford betroffen, das einen Absatzrückgang von rund 32% hinnehmen musste.

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Besser läuft es hingegen bei Changan mit den neuen SUV Modellen CS35 und Changan CS75. Beide SUV Modelle konnten teilweise deutliche Zuwächse verzeichnen und somit dafür sorgen, dass die Absatzverluste der Changan Joint Ventures wieder aufgefangen werden konnten.

Geely

Weiter auf der Erfolgsspur ist hingegen Geely und sein Gründer Li Shufu. Im Oktober konnte Geely ein zweistelliges Plus im Absatz realisieren und in den ersten 10 Monaten bereits mehr als 1 Million Fahrzeuge in China verkaufen. Besonders positiv hat sich bei Geely die Sparte der Fahrzeuge mit Fahrzeugen mit Plug-In Hybrid Antrieb entwickelt. Mit mehr als 10.000 im Oktober verkauften Fahrzeugen mit Plug-In Hybrid Antrieb hat Geely hausintern einen neuen Spitzenwert aufgestellt. Auch positiv entwickelt sich die neue Geely Marke Lynk & Co. Lynk & Co konnte ebenfalls im Oktober mit knapp über 14.000 verkauften Fahrzeugen einen neuen Spitzenwert erzielen.

Great Wall

Auch der SUV Spezialist Great Wall hat eher eine gegenläufige Entwicklung und hat mit fast allen seinen Marken leichte Absatzuwächse verzeichnen können. Kernmarke bei Great Wall ist weiterhin Haval und der Haval H6. Dieser hält mit knapp über 40.000 verkauften Fahrzeugen weiterhin die Spitzenposition beim Absatz von SUVs in China. Aber extrem gut hat sich unter Haval auch die neue F-Serie entwickelt. So konnte der Haval F7 sich zum am zweit meisten verkauften Fahrzeug bei Great Wall entwickeln, obwohl das Fahrzeug noch keine 12 Monate am Markt verfügbar ist.

Deutlich weniger Fahrzeuge setzt Great Wall hingegen bei seiner Edelmarke WEY ab. So konnten von den drei SUV Modellen VV5, 6 und 7 in den ersten 10 Monaten rund 90.000 Fahrzeuge verkauft werden. Zum Vergleich, nur vom Haval H6 hat Great Wall in den ersten 10 Monaten 303.000 Fahrzeuge abgesetzt.

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BYD Auto

Nicht fortsetzen konnte hingegen BYD Auto seine Erfolgsgeschichte. Im vierten Monat in Folge hat BYD Auto deutlich weniger Fahrzeuge als im Vorjahr verkauft. Besonders hart ist der Absatzrückgang im Bereich von Fahrzeugen mit rein elektrischen Antrieben. In diesem Bereich wurden rund 54% weniger Fahrzeuge verkauft, als noch im Vorjahr. Im Bereich der Plug-In Hybrid Fahrzeuge sieht es hingegen besser aus, so konnten die Plug-In Hybrid Modelle Tang, Song und Qin im Oktober wieder leicht beim Absatz zulegen.

Die momentan verquere Situation in China zeigt sich insbesondere bei BYD Auto. Fahrzeuge mit rein elektrischen Antrieb verlieren deutlich und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor können wieder deutlich zulegen. So konnte BYD bei Modellen mit Verbrennungsmotor im Oktober wieder deutlich zulegen und insgesamt einen Zuwachs von 37% realisieren.

Diese verquere Situation zeigt sich nicht nur bei einer etablierten Marke wie BYD Auto, auch die bereits am Markt befindlichen Elektroauto Start-up Unternehmen wie NIO oder Aiways haben in den letzten Monaten stark zu kämpfen.

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