Autohändler in China unter Druck

Der rückläufige Fahrzeugabsatz der letzten Monate zeigt nun auch Auswirkungen bei den chinesischen Autohändlern. Diese haben mit hohen Beständen an Neufahrzeugen zu kämpfen, die bei den Händlern an Lager stehen. Mit Ausnahme vieler Premiummarken ist es in China üblich, dass Händler Fahrzeuge mehr oder weniger direkt nach dem Verkauf ausliefern können. Dabei hilft auch in China das System der sogenannten Papiernummernschilder, die von jedem Händler sofort nach dem Verkauf ausgestellt werden können und einen Monat gültig sind. Damit können Kunden in China Ihre Fahrzeuge sofort nach dem Erwerb auch auf chinesischen Straßen bewegen und haben einen Monat Zeit sich um eine offizielle Zulassung zu kümmern.

Mit diesem System ist es auch notwendig, dass Vertragshändler ausreichend Fahrzeuge vor Ort vorhalten und dementsprechend bei den Herstellern vor geordert haben. Bedingt durch die rückläufigen Absatzzahlen der letzten Monate haben sich nun aber bei vielen Händlern hohe Fahrzeugbestände aufgebaut. Waren bisher Standzeiten von Neufahrzeugen von 1 bis 1,3 Monaten üblich, so sind bei verschiedenen Marken die Lagerstandzeiten auf Werte von weit über zwei Monaten gestiegen. Spitzenreiter im negativen Sinne sind dabei die Marken Changan, BYD, Ford, Geely und JAC – bei diesen Herstellern stehen Neufahrzeuge zur Zeit 2,9 bzw. 2,8 Monate bei den Händlern. Aber auch Händler anderer Marken sind zur Zeit von hohen Standzeiten betroffen. So Reihen sich auch Buick, Hyundai, Roewe, Jaguar Land Rover und Skoda in die Liste der Automarken in China ein, bei denen Neufahrzeuge bei Händlern deutlich über zwei Monate an Lager stehen bevor diese verkauft werden können.

Laut der China Automobile Dealers Association (CADA) hat die Lagerumschlagsquote eine Warnschwelle deutlich überschritten und bringt viele Händler in Bedrängnis. Die Händler sind somit einem hohen Lagerdruck ausgesetzt der viel Kapital bindet und Schwierigkeiten beim Kapitalumschlag verursacht. Soweit Händler auf diese Situation mit entsprechenden Preisabschlägen reagieren, wird zusätzlich noch nachhaltig die Gewinnquote negativ beeinflusst. Für den Handel ist diese Situation eine Zwickmühle. Zum einen müssen Händler den Herstellern weit im voraus für einzelne Volumenmodelle Abnahmemengen garantieren. Zum anderen sollte der Handel die Quoten nun reduzieren, wird sich das erst Monate später auswirken und einem dann ggf. anziehenden Absatz auch gleich wieder abwürgen.

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