NIO Firefly

Mit NIO Firefly geht nun die 3 Marke des Start-ups in China an den Start. Neben NIO und Onvo zielt Firefly klar auf das Kleinwagen-Segment ab und will mit attraktiven Preisen und hochwertiger Ausstattung sich gegen die Platzhirsche BYD und Geely positionieren. Der Ansatz von NIO Firefly soll allerdings stärker Lifestyle-Bezug haben, insofern sieht man sich hier eher in Konkurrenz zu Smart, auch ein Geely Joint Venture und Mini, dass ja in China von Great Wall Motors gebaut wird.

Preise attraktiv aber nicht günstig

Mit Firefly will NIO in seiner Markenstrategie das untere Ende der Preisskala abdecken. Kostet der ET5 als günstigstes Modell von NIO in China bei 288.000 RMB inklusive Batterie, Onvo als Tesla Model Y Konkurrent bei 208.000 RMB, so startet NIO Firefly mit einem Einstiegspreis von 119.800 RMB, also umgerechnet rund 15.500 Euro. Zum Vergleich, ein Mini Cooper kostet in China 149.800 RMB und der Smart #1 ist für 149.900 RMB als Startpreis zu haben.

Firefly der Boutique-Kleinwagen

Der NIO Firefly präsentiert sich als kompaktes Elektroauto mit knapp über 4 Meter Fahrzeuglänge und als Fünftürer. Das Elektroauto richtet sich an die urbane Mobilitätsszene und soll verstärkt in den chinesischen Großstädten angeboten werden. Als Verkaufsargument dient wie bei allen NIO Marken das Batteriewechselprogramm (BaaS), dass es auch für Firefly geben wird. Also keine Ladezeiten sondern ein etwa 5-minütiger Batteriewechsel reicht, um wieder ein volles Akku an Bord zu haben. Zusätzlich wird Firefly auch in das Mietprogramm einsteigen, also dass das Akku nicht gekauft sondern mit einer monatlichen Miete genutzt werden kann und dadurch der Fahrzeugpreis nochmals zusätzlich günstiger gestaltet werden soll.

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Geändertes Vertriebskonzept

Ohne großes TamTam mit einem 12-stündigen Livestream wurde dann auch am 19.04. der Startschuss in 300 NIO Stores in China gegeben. Die Auslieferungen des Elektroautos sollen dann zeitnah am 29.04. starten und der NIO Firefly in ausreichenden Stückzahlen auch zur Auslieferung kommen können. Das amerikanische Prinzip auf einen Neuwagen nicht warten zu müssen, sondern diesen direkt mitnehmen zu können soll bei Firefly konsequent umgesetzt werden. Der Käufer entscheidet sich, zahlt und kann 48 Stunden später sein Fahrzeug in Empfang nehmen.

Urbane Leistungsdaten

Firefly wird es deshalb auch nur mit einem Motor/Akku-Setup geben und dazu in zwei Ausstattungsvarianten, Standard und Premium. Als Batterie kommt ein LFP-Akku von Sunwoda und nicht von CATL mit einer Kapazität von 42,1 kWh zum Einsatz, der bei Betrieb in der Stadt bei einem Verbrauch von 10,9 kWh pro 100 Kilometer für rund 4000 Kilometer Reichweite sorgen soll. In Verbindung mit der späteren Möglichkeit, diesen in den Swap-Stations von NIO wechseln zu können, ergibt sich ein durchaus attraktives Reichweiten-Konzept für zukünftige Firefly Käufer. Der verbaute Elektromotor soll 105kW Leistung Peak anbieten und dabei maximal 200Nm Spitzendrehmoment anbieten. Das besondere, der Firefly hat einen besonders kleinen Wendekreis, dieser beträgt nur 4,70 Meter.

NIO Firefly: Das neue Subbrand geht an den Start 1
Blick auf das NIO Firefly Dashboard

5 Türen und Mini-Kofferraum

Urbane Bewegung steht beim NIO Firefly im Vordergrund und das möglichst mit bis zu 5-Personen, die wenn möglich kein Gepäck dabei haben sollten. Der Kofferraum fasst gerade einmal 200 Liter. Hinzu kommt noch ein Frunk der 92 Liter Volumen besitzt. Die Ausstattungsvarianten Standard und Premium unterscheiden sich in erster Linie im verwendeten Material der Sitze und das die Premium Version ein Schiebdach besitzt. Hinzu kommen in der Premium Version einige zusätzliche Software-Features hinzu, die Bedienung ist aber in beiden Fällen über ein 12,1″ großes Touch-Display realisiert. Hinzu kommt ein 5 Zoll großes und quer gesetztes Display direkt auf der Lenksäule zum Einsatz.

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Geburtsort: München

Für alle die es vielleicht noch nicht wissen, NIO unterhält in München sein globales Designzentrum. Nicht verwunderlich stammt auch der Firefly aus diesem und kann München als seinen Geburtsort bezeichnen. Die Fahrzeugentwicklung ist bewusst in Europa erfolgt, damit Firefly als Weltauto nicht nur in China sondern im Rahmen der NIO-Expansionsstrategie in anderen Kontinenten angeboten werden kann. Insofern ist es nicht weiter verwunderlich, dass NIO mit konkreten Plänen unterwegs ist die Marke Firefly kurzfristig zumindestens nach Europa zu bringen und neben der Kernmarke NIO hier Fuß fassen zu können. Die Markteinführung in Europa ist für den Sommer geplant, allerdings zum heutigen Zeitpunkt noch nicht verlautbart, in welchem europäischen Land der Marktstart zuerst stattfinden wird.

Über NIO Firefly

Firefly ist für die Nio Inc. von strategischer Bedeutung, insbesondere angesichts der schwachen Auslieferungen des Elektroautoherstellers in den letzten Monaten, nachdem die neue Marke Onvo stark hinter den Erwartungen zurückgeblieben war.

Nio lieferte im März 15.039 Fahrzeuge aus , darunter 10.219 unter der Hauptmarke Nio und 4.820 unter der Submarke Onvo. Nio strebt in diesem Jahr eine Verdoppelung der Verkaufszahlen im Vergleich zum Jahr 2024 an. Dies bedeutet, dass man in 2025 ein Jahresziel von etwa 440.000 Fahrzeugen hat.

NIO Firefly ist ein für den Weltmarkt ausgerichtetes Modell und wurde bereits in mehreren Überseemärkten getestet. Mit diesem neuen Subbrand im Kleinwagensegment erhofft man sich bei NIO den großen Durchbruch bei den Stückzahlen und das nicht nur in China, sondern im Weltmarkt. Eigentlich hatte Nio geplant, Firefly zunächst nur in Europa auf den Markt zu bringen. Doch die nun erhobenen Zölle haben das Unternehmen zu einer Strategieänderung gezwungen und der Marktstart von NIO Firefly findet in China statt.

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