In der Hauptversammlung der SAIC Gruppe wurde diese Information gestern vom Vorstandsvorsitzenden der SAIC Gruppe, Chen Hong, bekannt gegeben und heute von Audi auch offiziell bestätigt. Die Ingolstädter haben sich in das bestehende Volkswagen Joint Venture mit SAIC eingekauft und halten nun 1% an diesem. Der etwas brisante Hintergrund für den Einstieg sind eigentlich die Auseinandersetzungen mit dem bestehenden Joint Venture Partner FAW aus dem letzten Jahr. Audi wollte in 2017 mit einem weiteren und neuen Joint Venture Partner in China zusätzlich an den Start gehen. Dieses Vorhaben hatte zu massiven Verwerfungen mit den chinesischen Audi Händlern und der FAW Gruppe geführt. Audi hatte dann nach massiven Absatzverlusten im ersten Halbjahr 2017 von dem Vorhaben wieder Abstand genommen.
Nun geht man augenscheinlich den diplomatischen Weg und kauft sich mit dem notwendigen Anteil von 1% beim SAIC Joint Venture von Volkswagen ein. Damit kann Audi ab sofort auch unter dem Brand SAIC-Audi in China Autos produzieren und verkaufen. Widerstand in dieser Konstellation ist diesmal für Audi nicht zu befürchten, der Volkswagen Konzern betreibt ja seine zwei Joint Venture Strategie mit SAIC und FAW schon seit vielen Jahren in China. Das ist sozusagen ein gewohntes Prozedere, auch das man für Ausländer etwas überraschend in China immer auch zwei Volkswagenhändler am gleichen Standort antrifft – einer für die SAIC-VW Modelle und der andere der die FAW-VW Modelle verkauft.
Nach der Beteilung von Audi ergibt sich im SAIC-VW Joint Venture nun folgende Anteilsverteilung: 50% hält weiterhin die SAIC Gruppe, 38% die Volkswagen AG, 10% Volkswagen China und jeweils 1% Skoda und Audi. Wann die ersten Audi Modelle unter SAIC Flagge vom Band rollen werden ist bisher nicht bekannt. Auch nicht über welche Verkaufsorganisation in China diese Modelle dann zukünftig am Markt angeboten werden.