In einem Interview in Los Angeles hat Byton Chef Carsten Breitfeld sich optimistisch gezeigt und angekündigt, dass die Produktion für das erste Modell M-Byte im April 2019 starten kann. Die ersten Auslieferungen für das elektrische Crossover SUV sollen dann im zweiten Halbjahr 2019 beginnen. Breitfeld äußerte sich zudem kritisch auf der Los Angeles Motor Show über einige seiner Elektroauto Start-up Konkurrenten in China. So würden Investoren mit vollmundigen Aussagen, wie wir werden jedes Jahr ein neues Fahrzeug auf den Markt bringen und 2 Millionen Autos pro Jahr verkaufen angelockt. Allerdings kämpfen die meisten dieser Start-ups weiterhin um die Möglichkeit Fahrzeuge zu produzieren und sind weit von den gemachten Ankündigungen entfernt. Als blühendes Beispiel führte Breitfeld Faraday Future an, anstatt zur Marktreife führt das Unternehmen rund um den umstrittenen chinesischen Unternehmer Jia Yueting gerade intensive Rechtsstreitigkeiten mit der Evergrande Group.
Byton setzt laut Breitfeld auf solides Arbeiten und verlässliche Strukturen und möchte ab 2019 auch so gegenüber den potenziellen Kunden in China auftreten.“Unsere Grundprinzipien sind,Glaubwürdigkeit, Bodenenständigkeit und Realismus“, sagte Breitfeld und weiter, „Start-ups wie Faraday Future müssen der Welt zeigen, die Sie liefern können. Wenn nicht, verlieren Sie die Unterstützung von Investoren und Partnern und werden keine glaubwürdige Marke aufbauen können.“
Laut Breitfeld hat Byton bereits 30 Prototypen des M-Byte in China im Einsatz und diese Zahl soll bis zum Jahresende auf 100 Fahrzeuge steigen. Zudem soll ein Teil dieser Fahrzeuge in die USA verschifft werden, wo Bytons Partner für autonome Technologien, Aurora Innovation, diese mit autonomen Systemen zum Testen ausstatten soll.
Wenn der M-Byte im nächsten Jahr auf den Markt kommt, haben Kunden die Möglichkeit, ein autonomes System der Stufe 3 optional ordern zu können. Das System soll zumindest zeitweise die Kontrolle des Fahrzeugs komplett übernehmen können. Entsprechend den gesetzlichen Vorschriften besteht aber die Möglichkeit, dass der Fahrer jederzeit die Kontrolle wieder erlangen kann. Die Preise für das System wurden noch nicht festgelegt und sind in jedem Fall Optional. Zudem werden die Byton Autos mit einer Gesichtserkennungssoftware ausgestattet sein, um den Fahrer zu identifizieren und ein Profil mit seinen Vorlieben in der Cloud zu speichern. Insofern ist die Aussage von Breitfeld nicht weiter verwunderlich, er sieht die besten Gewinnchancen für Byton nicht im Verkauf der Fahrzeuge selbst, sondern in den digitalen Zusatzdienstleistungen die Byton rund um seine Fahrzeuge zusätzlich anbieten möchte.